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Neun Tipps zum richtigen Üben

Um ein Musikinstrument erfolgreich zu erlernen ist das Üben die wichtigste Voraussetzung. Damit das Üben mehr Lust als Frust erzeugt, bedarf es eines ausgeklügelten Managements. Hier ein paar Tipps dazu:

1.Tägliches Üben ist eine Selbstverständlichkeit (wie z.B. das Zähneputzen), das in den Tagesablauf integriert werden sollte. Da alle Kinder unterschiedlich sind, sollte man das "wann" und "wie oft" möglichst flexibel gestalten und den Bedürfnissen der Kinder anpassen.

2. Ständige Verfügbarkeit des Instrument ist wichtig. Es sollte immer ausgepackt und spielbereit da stehen, wo man ganz leicht darüber "stolpern" kann. Auch die Noten sollten offen auf dem Notenständer liegen.

3. Kein zeit-, sondern ein problemorientiertes Üben. Man sollte sich nicht vornehmen eine halbe Stunde zu üben, sondern einen ganz konkreten Teil der gestellten Hausaufgabe zu erarbeiten.

4. Ständiges Erfolgserlebnis. Damit beim Üben kein Frust aufkommt, muss man das Üben richtig einteilen. Man sollte sich immer kleine, überschaubare Aufgaben stellen, die in der vorgenommenen Zeit lösbar sind. (The little step challenge)

5. Kein stupides Wiederholen, sondern kreatives Nachdenken über Lösungen der Problemstellen. Man sollte sich auch an die Vorschläge des Lehrers erinnern.

6. Üben als sportliche Herausforderung.  Man braucht die richtige mentale Einstellung beim Üben, will heißen, wenn es gleich beim ersten Versuch nicht klappen sollte (und das ist meistens so), darf  man nicht gleich enttäuscht aufgeben, sondern mit Geduld und Ausdauer es immer wieder versuchen.

7. Übe nur dann, wenn Du "ausgeschlafen" bist. Es ist nicht sehr effektiv zu üben, wenn man müde oder krank ist und keine Lust dazu hat.

8. Negative und positive Motivation. Es ist ratsam, wenn die Eltern das Übeverhalten der Kinder überwachen und mit einem sanften Druck lenken. Man darf die Kids nicht gänzlich sich selbst überlassen. Kinder freuen sich, wenn sie sehen, dass die Eltern an ihrem Lernprozess interessiert sind. Einfach nur zu sagen: "Zeig´ mal, was du heute Neues gelernt hast", bringt viel mehr als ständiges ermahnen mit erhobenem Zeigefinger, geschweige denn fürs Nichtüben zu bestrafen. Die Eltern sollten ab und zu beim Üben auch mal zuhören. Kinder brauchen Lob und Anerkennung.

9. Mein letzter Tipp: Setz Dich wirklich hin und übe anstatt Zeit darauf zu verschwenden, tausend Ausreden zu erfinden, warum Du diese Woche nicht üben konntest.

Euer Musiklehrer Johannes Gretz